Die Augenbrauen als sichtbares Zeichen dafür, dass ein Mädchen verheiratet wurde – körperlich sichtbare Zeichen für Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft: In ihrem ersten Roman, aus dem Russischen übertragen von Maria Rajer, erkundet Jegana Dschabbarowa Spuren von Tradition und Selbstbestimmung am Körper aserbaidschanischer Frauen.
Körperteil für Körperteil schreitet sie voran und erzählt dabei Geschichten der Frauen aus ihrer Familie. Der Roman handelt von der aserbaidschanischen Community, die in Russland in der Diaspora lebt, streng konservativ, eine verborgene Welt. Auf poetische Weise führt uns die Autorin vor Augen, wie etwa das Abschneiden von Haaren zum Akt des Widerstandes wird: Ein kraftvolles, dichtes Buch voller weiser Bilder für unser westliches Unverständnis dieser Welt.
»Die Hände der Frauen in meiner Familie waren nicht zum Schreiben bestimmt« von Jegana Dschabbarowa ist im Zsolnay Verlag erschienen.
Jegana Dschabbarowa
Die Hände der Frauen in meiner Familie waren nicht zum Schreiben bestimmt
Zsolnay, 144 S.


