Buchkultur
der jahrestag
Autor: Andrea Bajani
erschienen im Verlag Nagel und Kimche
Er hat dieses Jahr den wichtigsten italienischen Literaturpreis gewonnen: Andrea Bajanis neuester Roman »Der Jahrestag« ist meine nächste dringende Buchempfehlung.
halbe portion
Autorin: Elisabeth Pape
erschienen im Verlag Suhrkamp Nova
Es ist eine sehr persönliche Geschichte, die Elisabeth Pape in ihrem Debütroman »Halbe Portion« erzählt. Die Theaterautorin schreibt abwechselnd vom »Früher« und »Jetzt« und verwebt die beiden Zeitstränge thematisch, sodass sie ineinander übergehen.
fleischeslust
Autor: Martin Oesch
erschienen in der Edition Moderne
Heute empfehle ich mal wieder eine Graphic Novel – ich mag das Genre wahnsinnig gern, weil es oft nicht nur ein Fest fürs Auge ist, sondern Geschichten auch ganz anders erzählt werden können. In diesem Falle ist es die Geschichte vom Metzger Erwin und seiner Frau, die verzweifelt auf der Suche nach einem Nachfolger für die Fleischerei sind.
Was nicht gesagt werden kann
Autor: David Szalay
erschienen im Claassen Verlag
David Szalays Buch »Flesh«, auf Deutsch »Was nicht gesagt werden kann«, steht auf der Shortlist, erscheint diese Woche auf Deutsch und ist mir, seit ich es gelesen habe, nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Manche Stimmen sagen ja, Romane aus männlicher Sicht sterben aus, und ohne darauf näher einzugehen: Dieser Roman ist jedenfalls aus männlicher Sicht geschrieben – und so gut geschrieben!
Wenn du es heimlich machen willst, musst du die Schafe töten
Autorin: Anna Maschik
erschienen im Luchterhand Verlag
Lange Romantitel trenden, aber Anna Maschik schießt wirklich den Vogel ab: »Wenn du es heimlich machen willst, musst du die Schafe töten« heißt das Debüt der in Wien lebenden Autorin. Eine Familiengeschichte, die drei Generationen zurückreicht und deren Titel zugleich auch der erste Satz ist
Die Hände der Frauen in meiner Familie waren nicht zum Schreiben bestimmt
Autorin: Jegana Dschabbarowa
erschienen im Verlag Zsolnay
Die Augenbrauen als sichtbares Zeichen dafür, dass ein Mädchen verheiratet wurde – körperlich sichtbare Zeichen für Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft: In ihrem ersten Roman, aus dem Russischen übertragen von Maria Rajer, erkundet Jegana Dschabbarowa Spuren von Tradition und Selbstbestimmung am Körper aserbaidschanischer Frauen.
Botanik des Wahnsinns
Autor: Leon Engler
erschienen im Verlag DuMont
Am Anfang steht der Verlust sämtlicher Erinnerungen nach der Zwangsräumung der Wohnung seiner Mutter. Und die große Frage: Wie wird man nicht verrückt, wenn doch aber jedes einzelne Familienmitglied unter psychischen Erkrankungen leidet?
bluten
Herausgeberinnen: Stefanie Jaksch, Magdalena Stammler
erschienen im Verlag Haymon
Diese Anthologie ist auch ein Statement: Schon das Vorwort von den Herausgeberinnen Magdalena Stammler und Stefanie Jaksch mutet manifestartig an. Denn »Frauen bluten, sichtbar und unsichtbar, gesellschaftlich, politisch, beruflich«.
Zwischen uns liegt August
Autor: Fikri Anıl Altıntaş
erschienen im Verlag C.H.Beck
Der Autor Fikri Anıl Altıntaş, das lässt sich ohne weiteres behaupten, ist einer der politischsten jungen Autoren (sic!) Deutschlands. Er engagiert sich in Sachen männliche Rollenbilder, streitet mit Antifeministen und hinterfragt generell Männlichkeit.


