Dabei wirkt die Welt der 19-jährigen Nila eigentlich gar nicht so einladend, wenn man genauer hinsieht, aber die in Deutschland geborene Autorin beschreibt sie mit einer solchen Intensität und Sprachmacht, dass man an den Seiten kleben bleibt.
Nilas Familie stammt eigentlich aus Afghanistan, aber der Einfachkeit halber erzählt sie ihrem Umfeld, sie sei aus Griechenland. Ihre Mutter ist tot, mit ihrem Vater lebt sie in der Berliner Gropiussiedlung in einem Plattenbau. Bis sie den amerikanischen Schriftsteller Marlowe trifft und abgleitet in die Welt der Privilegien, in Clubs, Drogen, Sex.
Nicht nur erzählt uns die in den USA lebende Autorin virtuos die Geschichte einer jungen Frau, die unter denkbar schwierigen Umständen erwachsen wird, erwähnenswert ist auch, dass sie ihr Buch selbst aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt hat.
„Good Girl“ von Aria Aber ist bei Claassen erschienen.