Musikgeschichten
al green - let's stay together 50th anniversary
Seine Stimme bringt einen zum Staunen. Er kann summen, schreien, scatten, sich zum sanftesten Falsett erheben und das funkigste Knurren erzeugen. Al Green ist ein Meister seines Fachs, und längst Legende des Soul. Heute vor genau 50 Jahren erscheint sein viertes Album, dessen titelgebender Track zum Klassiker wurde.
Michael jackson - got to be there 50th anniversary
Der 24. Jänner 1972. In die Plattenläden kommt ein Album eines damals noch sehr jungen aber sehr bekannten Sängers. Got to be there, das Solo Debutalbum von Michael Jackson. Michael Jackson ist zu diesem Zeitpunkt 13 Jahre alt und bereits ein Star.
Neo Soul
In den 1990-er Jahren spielt der Soul im musikalischen Mainstream keine Rolle. Es dominiert anschmiegsamer R’n’B, der geschliffen produziert aus den großen Studios kommt. Doch dann entdeckt eine Reihe junger Musiker, gelangweilt von den Konventionen, ihr musikalisches Soul-Erbe wieder und übersetzt es auf kreative Weise in das Jetzt. Die Geburtsstunde des Neo Soul.
Northern Soul
In den USA ebbt die erste große Soul-Welle gerade ab, als ihn Ende der 60-er Jahre im Norden Englands die Mod-Szene für sich entdeckt. Daraus geht zwar keine eigene Musik hervor, die Art der Aneignung macht aus dem Northern Soul aber eine eigene Bewegung. Der avantgardistische Anspruch der Mods will es, dass allzu Kommerzielles verpönt ist. Das Entdecken von Unbekanntem ist es, was zählt. Um Motown und Stax machen die Kids aus England darum eher einen Bogen.
PHilly Soul
Ende der 60-er Jahre entsteht im Fahrwasser von Motown ein paar hundert Kilometer weiter östlich an der Küste ein eigenes Soul-Genre. Der Philadelphia oder Philly Soul. Sein Markenzeichen sind ausgetüftelte orchestrale Arrangements und Einflüsse aus dem gerade entstehenden Funk.
Psychedelic Soul
Ende der 60-er Jahre ist der erste Höhenflug der Soul-Musik vorbei. Verantwortlich dafür ist nicht nur eine gewisse Sättigung des Marktes mit Werken aus dem Hause Motown und Stax, deren Erfolgsformel langsam ausgereizt ist. Sondern auch die politische Schockstarre nach der Ermordung von Martin Luther King im April 1968. Die Aufbruchsstimmung, die der Soul bis dahin verströmt hat, ist mit einem Schlag zunichte. Ein dunkler, bedrohlicher, teils wütender Ton kriecht in die Musik. Es schlägt die Stunde des Psychedelic Soul.
New orleans Soul
New Orleans ist bekannt als die Wiege des Jazz. Dass die melancholische Südstaaten-Stadt mit ihrer schillernden Vergangenheit aber auch eine Soul-Spielart geprägt hat, ist weniger geläufig. Zu übermächtig sind in den 60-ern Motown in Detroit und Stax in Memphis. Trotzdem entsteht auch in New Orleans eine lebendige Soul-Szene, der vor allem ein Mann seinen Stempel aufdrückt: Allen Toussaint.
Southern Soul
Während Motown in Detroit mit seinem glatt polierten, clever produzierten Soul die Charts erobert, bildet sich im Süden der USA eine eigene Spielart heraus. Die Grundzutaten bleiben natürlich R’n’B und Gospel. Im Southern Soul treten aber die Blues-Wurzeln deutlicher hervor und dazu gesellen sich mit dem Country auch Einflüsse aus der weißen Musik. Das Ergebnis ein ist roher, rhythmusbetonter Sound, bei dem die Lyrics eine weniger große Rolle spielen als der Groove. Kein Wunder, dass der Southern Soul auch zu einem Wegbereiter des Funk wird.
Motown
Ende der 50-er Jahre hat der damals knapp 30-jährige Gründer des Labels Motown Records Berry Gordy bereits ein paar wenig bekannte Songs produziert, die er über einen Partnerverlag unter die Leute bringt. Als er 1958 den Song Come to me für Marv Johnson schreibt, will er den nächsten Schritt machen, und sein eigenes Label gründen. Mit 800 Dollar, die er sich von seiner Familie borgt, hebt er Tamla Records aus der Taufe und legt damit den Grundstein für Motown, das heute für die goldene Ära Soulmusik steht.