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DJ Culture

DJ Culture

Die Bezeichnung Discjockey gibt es seit es das Radio gibt. Also seit mehr als 100 Jahren. Schallplatten in Clubs aufzulegen entwickelt sich in den späten 50ern. Mit Moderationen zwischen den einzelnen Stücken um die Pausen zu überbrücken. Die Discowelle in den 70ern bringt schließlich bahnbrechende Neuerungen, die heute als selbstverständlich angesehen werden.

Einer der wichtigsten Namen in der Geschichte des DJings ist Francis Grasso. Als Resident-DJ des legendären "Sanctuary" – einer ehemaligen Kirche, die zu einem Tanztempel wurde – revolutionierte er das Auflegen. Die Plattenspieler standen auf dem ehemaligen Altar, von dem aus der DJ wie ein Priester durch die Nacht führte. Grasso kam eher zufällig zu diesem Job: Eines Abends fiel der eigentliche Resident-DJ aus, und kurzfristig wurde Ersatz gesucht. Er war der erste DJ, der Kopfhörer verlangte, um den nächsten Song vorhören zu können. Durch geschickte Übergänge ließ er die Titel ineinanderfließen und bestimmte das Tempo mit den Fingern – denn damals hatten Plattenspieler noch keine Geschwindigkeitsregler. Der Grundsatz, keine Pausen zwischen den Songs zu lassen und die Energie von einem Track in den nächsten mitzunehmen, hat sich bis heute nicht geändert. Die Technik hat sich jedoch weiterentwickelt – etwa durch Plattenspieler mit Geschwindigkeitsreglern, die das Beatmatching erleichtern.

Mitte der 1970er Jahre sollte eine weitere, wegweisende Erfindung folgen: Tom Moulton, ein Musikproduzent aus Albany, störte sich daran, dass die damals durchschnittlich drei Minuten langen Songs bereits nach kurzer Zeit wieder gemixt wurden. Seine Lösung: Er verlängerte Tracks, indem er Beats und Instrumentalpassagen loopte.

Diese neuen, teils bis zu zehn Minuten langen Versionen ermöglichten es, den Charakter eines Songs voll zur Geltung zu bringen. Eines Tages fragte er im Studio einen Kollegen, ob sie einen zehnminütigen Song auf das Rohling-Format einer Langspielplatte pressen könnten. Ein einzelner Track auf einer ganzen Seite? Zunächst galt das als Verschwendung – doch die überragende Soundqualität setzte sich schnell durch. So erfand Tom Moulton die Maxi-Single. In der Disco-Ära war das Label "A Tom Moulton Mix" ein echtes Qualitätssiegel. Obwohl Moulton selbst nie als DJ auflegte, ist er eine Schlüsselfigur für die Szene. Maxi-Singles wurden zum unverzichtbaren Format in den Clubs. Heute ist das selten geworden: DJs bringen Festplatten oder USB-Sticks voller Musik mit in den Club – nur wenige schleppen noch Vinyl. Doch genau wie das Radio entwickelt sich auch die Kunst des DJings immer weiter. Mehr hört ihr, wenn ihr reinhört!

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