Auch der Soziologin Laura Wiesböck ist das privat verstärkt aufgefallen. In ihrem Sachbuch „Digitale Diagnosen“ analysiert sie nun, warum Diagnosen zur Zeit so florieren und welche Folgen der Trend hin zu „Mental Health“ hat. Diagnosen sind praktisches Hilfskonstrukt, um sich von der zugeschriebenen Eigenverantwortung für das Entstehen von unangenehmen Gefühlen befreien zu können …
Wer eine Diagnose hat, ist nicht selbst schuld. Am Ende ist ihr Buch auch ein Plädoyer für eine Gesellschaft, in der menschliche Zustände wie Trauer oder Melancholie ein dauerhaftes Bleiberecht haben – und gar nicht erst in den medizinisch (pathologisierenden) Bereich geschoben werden müssen. „Digitale Diagnosen. Psychische Gesundheit als Social Media Trend“ von Laura Wiesböck ist im Zsolnay Verlag erschienen.
Laura Wiesböck,
Digitale Diagnosen - Psychische Gesundheit als Social-Media-Trend.
Zsolnay, 176 Seiten