Beginn
Mixed by Erry begann dabei in den späten 1970er-Jahren in Neapel. Enrico Frattasio, Spitzname: Erry, will gerne DJ werden, und versucht sich in einem ersten Schritt darin, Mixtapes und Albumkopien auf Kassetten zu pressen. Anstelle der Berufung zum DJ findet Enrico jedoch einen anderen Job: Denn die Kassetten, die er herstellt, verkaufen sich, und so beginnt er daraus ein Geschäftsmodell zu entwickeln. Zum einen nimmt Enrico einen Kredit auf, um große Mengen an Hifi-Kassettenrecordern zu kaufen. Zum zweiten holt er sich Hilfe von seinen Brüdern Peppe und Angelo. Zu dritt errichten sie schließlich ein regelrechtes Kassetten-Imperium und schaffen es, zum drittgrößten Musikvertrieb in ganz Italien aufzusteigen.
Gegenwind
Doch ein wesentliches Problem blieb bestehen: Die Musik die Mixed by Erry kopierten, hatten sie nämlich nicht lizenziert – und damit weder Tantieme an die Musiker:innen, noch an die jeweiligen Labels bezahlt. Zwar funktionierte diese Piraterie bis in die 1990er hinein, doch der Druck den die großen Plattenfirmen ausübten, führte schließlich zur Verhaftung der drei Brüder.
Tiefer Fall
So wurden Enrico, Peppe und Angelo 1997 von der italienischen Polizei verhaftet und wegen Urheberrechtsverletzung zu einer Strafe von je 4,5 Jahren Gefängnis verurteilt. Und obwohl die Musikpiraterie schließlich mit der Digitalisierung weiter steigen sollt, war Mixed by Erry doch ein besonderes Phänomen, das sogar den Weg in unsere Musikregale gefunden hat. Seit dem 2. März ist auch eine gleichnamige Verfilmung von Mixed by Erry in den Kinos, der die Geschichte der drei Brüder erzählt.
Mehr hört ihr NUR, wenn ihr reinhört.