Wenn eine Plattenfirma dem Ministerium für Kultur unterstellt ist und eine staatliche Funktion hat, dann könnte man mit dem schlimmsten rechnen. Tatsächlich haben mit Amiga ganze sechs Plattenlabel die ganze musikalische Bandbreite der DDR abgedeckt. Amiga hat für tanzbare Unterhaltungsmusik gesorgt. Hier findet man Platten, die in ihrer Soundästhetik schon mal einen Isaac Hayes oder Barry White alt aussehen lassen.
Der Name des Labels kommt übrigens aus dem spanischen. Amiga, also Freundin. Ernst Busch war Brigadekämpfer beim spanischen Bürgerkrieg und wollte die erste Platte 500 ehemaligen Spanienkämpfern schenken. Die ist aber nie zustandegekommen. Der Name aber ist geblieben. Hat man anfangs noch ausschließlich Künstler aus der DDR im repertoire gefeatured, sind in den 60ern auch westliche Musiker lizensiert worden. Hier wurde natürlich stark selektiert. Die Beatles waren vertreten, BB King, auch Bob Dylan später dann auch Bands wie Depeche Mode. Der wahre Reiz für Sammler machen aber die teils großartig produzierten Alben von Leuten wie etwa Manfred Krug, Veronika Fischer, Uschi Brüning und immer wieder Günther Fischer und seine Band aber auch Walter Kubiczek. Namen die wenige kennen, aber unglaubliche Musik hervorgebracht haben.