Das vom legendären Schwarzwälder Label MPS Records herausgebrachte Album enthält elf niederschwellige, dabei sehr druckvolle Jazzsongs mit viel Dynamik und verspielten Rhythmen. Sie erzählen von der Liebe und ihrem Ende, von Aufbruch und Mut, von Leidenschaften und Lastern erzählt. Dem Glimmstengel widmet sie etwa einen herrlich ambivalenten Song, so dass man lieber weghören sollte, wenn man nicht gleich wieder mit dem Rauchen anfangen will.
Der Jazz ist der 39-jährigen China Moses in die Wiege gelegt. Ihre Mutter ist nämlich niemand anderes als Dee Dee Bridgewater. Vielleicht fällt darum das Herantasten an den Nu Soul bei der Nummer Disconnected nicht ganz so überzeugend aus. Das ist aber auch schon die einzige Nummer, bei der die Verbindung zu diesem Album unterbrochen ist. Auch die Balladen kommen elegant-geschmeidig daher, ohne sich anzubiedern und zeigen Moses Talent als Storyteller.
Ein für Anfang Mai in Wien geplantes Konzert musste China Moses leider zu Gunsten eines Gigs für Blue Note Tokyo absagen. Bis man die für ihre energetischen Live-Shows berüchtigte Sängerin hier erleben kann, muss man darum noch bis Dezember warten. Dann wird sie ihre Nightintales nämlich im Wiener Konzerthaus performen. Wir freuen uns schon.
Die Anspieltipps der Musikredaktion:
- Watch Out
- Nicotine
- Put It On The Line