Country Hustle klingt, als würde sich ein bequemes Sumpfkrokodil trotz Hitze zum Tanz aufraffen. Eine gemächlich die Straße hinunter stampfende Rhyhthmus-Abteilung, dazu Blues-Gitarren-Licks und ab und an fiebrige Key-Chords. Und oben drauf setzt sich Nichols markante Crooner-Stimme, die einen trotz ihrer Unaufdringlichkeit sofort mitreisst.
Dass diese Mischung erstaunlicherweise auch mit einem Four-to-the-Floor-Beat zusammengeht, beweist Nichols bei der Nummer Don't drop me. Aber auch erdige Soul-Farben bringt Nichols hinein, etwa bei seiner Ode an eine Dame namens Katie Blue.
Nichols hat sich bereits in der Vergangenheit als wagemutiger Eklektiker bewiesen. Nach seinem Ausstieg bei der Band Fellow Travellers, beginnt er Ende der 90-er Jahre seine Solo-Karriere mit einem Stil-Mix aus Soul, Folk und Reggae. Den Label-Vertrag bei Capitol kippt er, weil er keine Lust hat, sich dem geforderten Tour-Stress zu unterwerfen. Seit Anfang der 0-er Jahre arbeitet er nun regelmäßig mit der Alternative-Country-Band Lambchop zusammen. Viele Zwischenstationen also, die sein neues Album Country Hustle zu der stilistischen Kostbarkeit gemacht haben, die es ist.
Die Anspieltipps der Musikredaktion:
- Don’t Drop Me
- Come See Me
- Maisy Hay
- That's How We're Living
- Til The Teardrops Stop
- You Got In
- That’s What I Want
- Katie Blue