Die Umstände, unter denen das Album letztes Jahr entstanden ist, waren denkbar schwierig. Denn aufgrund ihrer Chemotherapie konnte Sharon Jones nur sporadisch ins Studio kommen. Doch wenn sie da war, war sie richtig da. Das hört man den elf Tracks des Albums deutlich an. Sie zeigen die Sängerin noch einmal in Hochform, wenn sie sich gemeinsam mit den Dap-Kings in energiegeladene, roh arrangierte Up-Tempo-Soul-Nummern schmeißt. Die zweite Seite von Soul of a Woman klingt dagegen bewusst schwermütig, mitunter sogar düster. Im Gegensatz zur ersten Hälfte des Albums, die größtenteils gemeinsam im Studio aufgenommen worden ist, hat Produzent Gabe Roth bei diesen Songs üppige orchestrale Arrangements unterlegt.

Als sich Sharon Jones und die Dap Kings Anfang der 0-er Jahre finden, ist das für beide Seiten eine glückliche Schicksalsfügung. Denn Jones ist bereits Mitte vierzig als sich nun der Erfolg einstellt. Die Energie, die Sharon Jones auf der Bühne zu entfachen vermochte, wird nicht nur ihren Dap-Kings, sondern auch ihren Fans für immer fehlen. Aber die vielen Farben ihrer Seele zeigen sich noch einmal beeindruckend auf ihrem letzten Studioalbum Soul of a Woman.

Die Anspieltipps der Musikredaktion:

• Sail On!
• Just Give Me Your Time
• Come And Be A Winner
• Pass Me By
• Searching For A New Day