Gregory Porter hat sich die Messlatte selbst sehr hoch gelegt. Denn sein 2013 erschienenes Album Liquid Spirit ist eine Million Mal verkauft und 20 Millionen Mal gestreamt worden; und ist damit das meistgestreamte Jazz-Album aller Zeiten. Kein Wunder, dass Porter wieder seinem langjährigen Produzenten Kamau Kenyatta vertraut hat.

Er führt die stilistische Linie der Vorgängeralben fort. Eine kleine Besetzung aus Schlagzeug, Bass, Piano und Saxofon. Insgesamt eine Spur zurückgenommener als auf den Vorgängern, um noch mehr Platz für Gregory Porters Stimme zu machen. Und der merkt man an, wie sehr es den Sänger drängt, zu erzählen.

Er erzählt von der Liebe, und was ihr im Weg steht, oder vom Durchhalten, wenn es mal schwierig wird im Leben. Oft beinahe im Stile eines Predigers, aber immer als einer der davon überzeugt ist, eine wertvolle Erfahrung zu teilen und nicht eine absolute Wahrheit. Das Gewicht des Lebens mit lächelnder Leichtigkeit serviert.

Take me to the Alley wäre aber keine typische Gregory-Porter-Platte wenn nicht auch politische Statements enthalten wären. Die kommen nicht mehr so zornig daher wie "1960 What" oder seine Work Song-Interpretation, dafür sehr poetisch. Und wie auch schon früher zieht er die Geschwindigkeit des ansonsten im Midtempo gehaltenen Albums für diese Stücke ordentlich an.

Gregory Porter führt mit Take me to the Alley eindrucksvoll vor, dass eine Stimme, die etwas zu sagen hat, sich auch in Zeiten der polierten Oberflächen durchsetzt.

Die Anspieltipps der Musikredaktion:

- Don't Lose Your Steam

- In Fashion

- Consequence of Love

-Take me to the Alley

- Holding On

- In Heaven

- Insanity