Weil die Popkultur Referenzen liebt, wird Yuna wird gerne mit Nora Jones verglichen. Das trifft auch durchaus zu, aber nur was ihre Stimmfarbe betrifft. Denn der Sound geht bei Yuna in eine ganz eigene Richtung. Dabei geholfen, diese Richtung zu finden hat ihr das grammynominierte Produzentenduo Fisticuffs.
Chapters klingt dunkler als die Vorgängeralben, beinahe melancholisch. Trotzdem ist es Yuna wichtig, positive Botschaften zu vermitteln. Dieser Kontrast ist etwas, das Yuna bewusst anstrebt. Denn in jeder schmerzvollen Erfahrung steckt auch ein Aufbruch, wie in dem Song Mannequin, in dem sie eine gescheiterte Beziehung verarbeitet.
Yuna ist eigentlich jemand, der die Dinge am liebsten selbst in die Hand nimmt. Aber als sie damit in ihre Grenzen gestoßen ist, hat sie nicht gezögert, für das neue Album bei Verve Music zu unterschreiben. Das hat ihr auch ganz neue Möglichkeiten für Kollaborationen eröffnet. Mit Usher und Jhené Aiko singt sie ein Duett, DJ Premier konnte sie für den Track „Places to go“ als Produzent gewinnen.
In „Best of me“ geht es um ein sehr modernes Problem: Cyber-Mobbing. Auch Yuna hat damit Erfahrung, denn sie praktiziert eine moderate Form des Islam. In der Öffentlickeit trägt sie immer Kopftuch, mischt das aber gekonnt mit westlicher Mode. Und damit sitzt sie zwischen den Stühlen, denn den einen ist sie nicht fromm genug, und den anderen reicht das Kopftuch, um sie für rückwärtsgewandt zu halten.
Gleichzeitig ist das aber auch eine Stärke von Yuna, denn mit diesem Image besitzt sie auch ein Alleinstellungsmerkmal. Und wenn ihre Karriere so weiter geht, wird man Malaysia bald vielleicht nicht nur für den Urlaub besuchen, sondern weil Yuna von dort kommt.
Die Anspieltipps der Musikredaktion:
- Best Love
- Too Close
-Best Of Me
- Time