Während andere nach Omnipräsenz lechzen und ihr Konterfei in möglichst vielen Medien platziert haben wollen, hat Zhu seit seinem Erscheinen in der Szene vor zwei Jahren ein großes Geheimnis um seine Identität gemacht. An seiner Musik solle man ihn messen, und an sonst nichts, ließ er verlauten. Das tun wir gerne. Denn Generation Why beweist mit seinem offenen Zugang, dass in der elektronischen Musik auch im Jahr 2016 noch neue Nuancen zu finden sind.

Das gelingt Zhu zum einen, indem er seinen Arrangements dezent Saxofon und Gitarre beimischt. Und zum anderen mit einem für elektronische Musik unüblichen Fokus auf die Lyrics. Denn Zhu hat eine Botschaft, und die macht ihn zu so etwas wie einem Hippie 2.0. Es geht immer noch um die Liebe, nur nicht mehr so ostentativ wie das vielleicht die ursprünglichen Hippies artikuliert haben. Eher mit einem Schuss Melancholie, als stünde hinter dem Wort Liebe statt einem Rufezeichen ein Fragezeichen.

Kein Fragezeichen steht jedenfalls mehr hinter Zhus Identität. Der 27-jährige Steven Zhu ist ein gebürtiger Chinese, der in den USA aufgewachsen ist. Anonym geblieben sei er bisher, weil das gegenwärtige Musikbusiness schwarz und weiss sei. Ob es das wirklich der Grund war, oder ob es einfach ein geschickter Marketing-Clou war: Mit seinem Album Generation Why beweist Zhu auf jeden Fall, dass es niemals genug Farben in der Musik geben kann.

Anspieltipps der Musikredaktion:

- Cold Blooded

- Secret Weapon

- Hometown Girl

- In The Morning

- Electrify Me

- Numb

- One Minute To Midnight