Charlie hat sich den Erfolg als Regisseur im New Yorker Off-Broadway gemeinsam mit Nicole, die Schauspielerin ist, erarbeitet. Sie hat sich dann allerdings auf die Mutterrolle konzentriert, während er seine Karriere weitergeführt hat. Doch das ist nur ein Puzzle-Stück, das zur Entscheidung geführt hat, sich scheiden zu lassen. Der Film erzählt auch nicht nur die schmerzhafte Geschichte einer Scheidung, sondern auch die einer glücklichen Ehe, die aus verschiedenen Gründen am Ende ist.
Tatsache ist aber, dass dieses Ende immer schmerzhafter wird. Und dazu tragen auch die Anwälte bei. Nicole zieht in der Folge zurück nach Los Angeles, weil sie dort eine Rolle in einem Serien-Piloten übernimmt. Charlie bleibt in New York, nimmt sich aber in L.A. eine Zweitwohnung, um Henry möglichst oft sehen zu können. Doch zwischen ihm und Nicole entspannt sich die Situation auch durch die Entfernung nicht.
Als Regisseur Noah Baumbach, der ein Spezialist im existenziellen Komödienfach ist, an die Geschichte seine neuen Films gesetzt hat, hat er selbst gerade eine Trennung durchgemacht. Und nicht nur das, auch seine Hauptdarstellerin Scarlett Johannsson steckte mitten in der Trennungsarbeit. Es steckt also sehr viel Persönliches in Story und Darstellung. Dabei finden Noah Baumbach und sein Haupt-Cast -neben Johannsson ist das Adam Driver als Charlie- immer den Grat zwischen schmerzhaften und leichten Momenten und machen aus dem Film ein wunderschönes, aber bittersüßes Filmerlebnis.
Marriage Story. Ab 22.11. im Kino. Johannes Rhomberg