Oum versucht inmitten der Kriegswirren ihrer Familie so etwas wie Normalität zu ermöglichen. Dazu gehören sowohl fixe Essenszeiten als auch der tägliche Stau vor dem Bad.Als die Haushaltshilfe Delhani beobachtet, wie Samir vor dem Haus von einem Scharfschützen getroffen wird, weist Oum sie an, es zu verschweigen. Denn ein Rettungsversuch könnte tödlich enden. Doch auch in der Wohnung ist Sicherheit ein relativer Begriff, denn als plötzlich drei Männer vor der Tür stehen, wird es gefährlich.
Ein Kriegsdrama, das auf Kriegsszenen fast zur Gänze verzichtet. Ein ungewöhnliches Vorhaben, dass sich der belgische Regisseur Philippe van Leeuw in den Kopf gesetzt hat. Aber es funktioniert. Denn in der kammerspielhaften Inszenierung lauert der Krieg als ständige Bedrohung vor der Wohnungstür und bricht durch das Rattern einer Maschinengewehrsalve oder den Einschlag einer Bombe immer wieder in die mühsam aufrecht erhaltene Normalität ein. Vor dem Hintergrund dieser Normalität aber wirkt der Schrecken des Krieges umso erdrückender. Toll auch das Darstellerensemble rund um die israelisch-arabische Schauspielerin Hiam Abbass als Oum.