Schauplatz ist das amerikanische Kaff Centerville. Dort sind ein alter und ein junger Cop gelangweilt auf Streife, als sie feststellen, dass die Sonne nicht untergeht, obwohl es schon abend ist. Wie nebenbei laufen über die Fernsehschirme beunruhigende Berichte, über eine Verschiebung der Erdachse, ausgelöst durch Polar Fracking.
Und bald durchstoßen die Hände der Untoten die Erde über ihren Gräbern und machen Jagd auf die Menschen. Da hilft es auch nichts, dass die Zombies eigentlich recht menschliche Gewohnheitstiere sind. Die beiden Cops und ihre junge Kollegin verschanzen sich derweil in ihrem Revier und hoffen, dass sie die Sache irgendwie aussitzen können. Aber das will nicht so recht klappen.
Und dann ist da noch eine seltsame Leichenbestatterin, die ihre toten Klienten äußerst schick herzurichten pflegt. Von wiederauferstehenden Leichen hält sie aber nun gar nichts, weshalb sie ihnen mit dem Samurai-Schwert trocken den Garaus macht.
Jim Jarmusch ist einer der ganz großen Autorenfilmer. Filme wie „Coffee and Cigarettes“, “Dead Man” oder zuletzt „Paterson“ sind nichts weniger als Kult. Bei seinem neuen Film beschleicht einen allerdings das Gefühl, dass er mehr Wert auf seine Message als auf die filmische Umsetzung gelegt hat. Auch wenn der Film streckenweise durch die gewohnt herrlich lakonische Performance von Bill Murray und seines kongenialen Kollegen Adam Driver unterhält, wird das Ganze oft gar zu lieblos abgehandelt. Die Besetzung ist ganz allgemein das große Plus des Films. Ebenfalls mit dabei sind Tilda Swinton und Chloe Sevigny; und ein Wiedersehen gibt es mit den Musikerlegenden Iggy Pop und Tom Waits, die bereits in Coffe and Cigarettes einen denkwürdigen Auftritt hatten. Man kann sich den Film also durchaus ansehen. Wer aber schon weiß, dass es mit dem Klima nicht zum Besten steht, kann jedoch auch genauso gut gleich auf eine Freitags-Demo gehen. Und sich danach Coffee and Cigarettes ansehen.
The Dead don’t die. Ab 13.6. im Kino. Johannes Rhomberg