Wenig später wird Mathieu bei einem Einbruch verhaftet. Pierre holt ihn raus, unter der Bedingung, dass er seine fälligen Sozialstunden im Musikkonservatorium ableistet. Er ist von dessen Talent überzeugt. Mathieu soll das krisengebeutelte Konservatorium beim renommiertesten Klavierwettbewerb des Landes vertreten.
Dafür teilt Pierre ihm die beste Klavierlehrerin des Konservatoriums zu. Die ist von ihrem neuen Schützling erstmal gar nicht begeistert. Außerdem muss Mathieu mit dem Neid seiner Mitstudenten umgehen. Denn anders als sie, musste er keine Prüfungen ablegen, um aufgenommen zu werden.
Die Cellistin Anna dagegen ist angetan vom Anderssein Mathieus. Und obwohl die beiden sich verlieben, fällt es Mathieu immer noch schwer, sich an sein neues Umfeld zu gewöhnen. Aber Pierre glaubt felsenfest daran, dass aus Mathieu ein großer Pianist werden kann.
Wenn man die Geschichte so erzählt, stellt sich rasch ein mulmiges Gefühl von künstlicher Versuchsanordnung ein. Und zu einem großen Teil stimmt dieses Gefühl leider auch. Allzu sehr sucht Regisseur Ludovic Bernard oft den emotionalen Effekt in seiner Geschichte und der szenischen Auflösung. Das liegt auch an den manchmal rührseligen, manchmal zu klischeehaft geschriebenen Dialogen. Gerettet wird der Film aber von den guten Darstellern, vor allem Lambert Wilson als Pierre und Jules Benchetrit als Mathieu. Leichte Unterhaltung für sommerliche Nächte.
Der Klavierspieler vom Gare du Nord. Ab 20.6. im Kino. Johannes Rhomberg