Privat lebt Tina ein schales, kleines Glück in einer langweiligen Beziehung mit Roland in einem kleinen Häuschen im Wald. Lieber als mit Tina beschäftigt sich Roland mit seinen Hunden und starrt in den Fernseher.
In der Arbeit dagegen hilft sie mit ihrem feinen Näschen bei der Überführung übelster Verbrecher, denen man mit konventionellen Mitteln nicht auf die Schliche kommen würde. Doch als sie Vore kontrolliert, liegt sie zum ersten Mal falsch. Dafür fühlt sie sich von ihm magisch angezogen, und zum ersten Mal in ihrem Anderssein angenommen. Vore weiß um das Geheimnis ihrer Art. Aber bald muss sie feststellen, dass sein Hass auf die Menschen so groß ist, dass er sich auf schreckliche Weise Bahn bricht.
Border ist der zweite Spielfilm des iranisch-schwedischen Regisseurs Ali Abbasi. Bereits in seinem 2016 erschienenen Debüt Shelley hat er den Genre-Film als Vehikel benutzt, um eine Geschichte von Minderheiten zu erzählen. Das macht er in verfeinerter Form auch in seinem neuen Film und unterläuft dabei konsequent alle Erwartungen des Zuschauers. In diesem unkonventionellen Ritt wird alles durcheinander gewirbelt. Männlich und weiblich, schön und hässlich, Liebes- und Sozialdrama, Fantasy und Gesellschaftskritik. Ein unbequemer Film, einer von denen, die man entweder hasst oder liebt. In der Cannes-Schiene „Un certain regard“ hat er damit dieses Jahr den Hauptpreis gewonnen.
Border. Ab 12.4. im Kino. Johannes Rhomberg