1977 ist auch das Jahr, in dem die Handlung des Remakes spielt. Die Tanztruppe ist in Westberlin beheimatet und arbeitet in einem Saal, der noch von Albert Speer höchstpersönlich entworfen sein könnte. Bei ihrem Vorsprechen schafft es Susie, die Aufmerksamkeit von Madame Blanc zu erwecken. Die ist sogar hin und weg, und besetzt Susie gleich für die Hauptrolle im neuen Stück „Volk“. Die eigentliche Besetzung ist unter nicht restlos geklärten Umständen verschwunden.
Mit dem autoritären Führungsstil, der in der Compagnie gepflegt wird, kann sich Susie noch arrangieren. Doch bald wird ihr klar, dass hier noch mehr nicht stimmt. Und muss schließlich feststellen, dass die Truppe von Hexen geführt wird, die gar nichts Gutes im Schilde führen.
Der italienische Regisseur Luca Gaudagnino ist ein erklärter Fan des Originals von Dario Argento. Aber Gaudagnino hatte mit dem Remake deutlich mehr im Sinn als Argento. War das Original noch ein eher krudes Splatter-Movie, versucht Gaudagnino sowohl inhaltlich als auch ästhetisch in die Tiefe zu gehen, feministische Botschaft inklusive. Und so sind ihm und seinem Cast rund um Dakota Johnson und Tilda Swinton etwa die Tanzszenen extrem beindruckend gelungen. Aber auch auf der Horrorklaviatur spielt Gaudagnino alle Stücke. Für schwache Nerven ist der Film also genauso wenig etwas, wie für alle, die sich einen klassischen Slasher-Film erwarten. Wer auf Horror mit Tiefgang steht, ist dagegen bestens bedient.
Susperia. Ab 15.11. im Kino.