Anfang der 80-er Jahre macht das Bundesheer eine Ausschreibung für eine neue Faustfeuerwaffe. Der Ingenieur Gaston Glock macht sich darauf ohne große Vorkenntnisse ans Werk, und erfindet nichts weniger als die perfekte Pistole. Praktisch unkaputtbar und vor allem ohne auch nur eine einzige Ladehemmung. Bald wird der amerikanische Markt erobert, die Glock erringt binnen kurzer Zeit Kultstatus. Gerade im gewaltaffinen Hip Hop sind die Liebeserklärungen an die Glock inzwischen ungezählt.
Viele Fragezeichen wirft die Beziehung von Gaston Glock mit ehemaligen Mitarbeitern auf. Charlie Ewerth etwa war einer der ersten, der komplizierte Finanzkonstrukte entwarf, um Firmenvermögen steuerschonend zu deponieren. Er war einst ein enger Vertrauter von Gaston Glock. Mittlerweile sitzt er wegen eines angeblichen Mordanschlags auf Gaston Glock in einem Luxemburger Gefängnis, wo ihn Regisseur Fritz Ofner für die Doku interviewt hat.
Ebenso fragwürdig die Tatsache, dass Glock nach dem Irakkrieg im Jahr 2004 die irakische Polizei ausgerüstet hat. Denn Waffenlieferungen in Kriegsgebiete stellen für ein neutrales Land ein beträchtliches moralisches Dilemma dar. Doch ein wenig Druck damit, die Produktion aus Österreich abzuziehen, hat gereicht, um den Export vom Wirtschaftsministerium genehmigt zu bekommen. Die Folgen davon zeigt „Weapon of Choice“.
Lästige Exporthürden könnten mit der jetzigen Regierung aber ohnehin bald der Vergangenheit angehören. Denn FPÖ-Spitzenfunktionäre sind bei den exklusiven Events, die Glock veranstaltet, bereits gern gesehene Gäste. Wen mag es da verwundern, dass eine EU-Richtlinie zur Verschärfung der Waffengesetze hierzulande (Stand 27.9.) bisher vergeblich auf Umsetzung wartet.
Weapon of Choice. Ab 28.9. im Kino.