Der skrupellose Gangster Macheath alias Mackie Messer verliebt sich in die schöne Polly. Die wiederum ist das ein und alles von Papa Peachum, alias der König der Bettler. Weil das reale Elend niemanden mehr rührt, hat er es sich zur Profession gemacht, die Bettler so auszubilden, dass sie auch ordentlich verdienen. Um die Hochzeit zu verhindern, will Peachum nun Mäckie ins Gefängnis bringen. Doch Mackie erweist sich als zu halsstarrig für den Galgen.
Soweit die Geschichte der Dreigroschenoper. Die Geschichte von Brechts Versuch, die künstlerische Hoheit über die Verfilmung seines Stücks zu behalten, erzählt Regisseur Joachim Lang in seinem Film, indem er Brecht immer wieder in die rasante Inszenierung seiner Vorstellung platzen lässt, die er meist dem Produzenten oder auch mal einem Schauspieler schmackhaft machen will.
Lang springt wild zwischen den verschiedenen Erzählebenen hin und her. Zwischen der Premiere der Dreigroschenoper, den nervtötenden Gesprächen mit dem Produzenten über die Verfilmung. Oder den Proben für sein nächstes Stück am Theater, die bereits von den Nazis gestört werden, die grölend „Auf Brecht und Weill gehört ein grober Keil“ skandieren. Und weil solche "fein geschliffenen Reime" auch aus der Feder von so manchem heutigen Polit-Propagandisten stammen könnten, ist es nur recht und billig, wenn Regisseur Lang sich mit Vergnügen des selben Vergehens schuldig, das Brecht damals vorgeworfen wurde: Nämlich, dass er mit seinem Konzept eine politische Tendenz vertrete. Vor allem bietet sein Film aber wunderbare, intelligente Unterhaltung und ein großartiges Ensemble rund um Lars Eidinger, Tobias Moretti und Joachim Krol.
Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm. Ab 14.9. im Kino.