Nisha hat gute Noten, und möchte später einmal studieren, wie ihr Bruder Asif. Um den Spagat zwischen der konservativen Familie und der liberalen Umwelt zu schaffen, würde sie sogar ihren norwegischen Freund heiraten. Als ihr Vater aber die beiden bei einem heimlichen Besuch ertappt, dreht er durch. Denn die westliche Lebensweise ist für die Familie gleichbedeutend mit moralischem Verfall.
Er verschleppt Nisha nach Islamabad zu ihrer Tante, wo sie von dem "schädlichen Einfluss" genesen soll. Auf die in Oslo aufgewachsene Nisha wirkt das religiös-autoritäre Umfeld aber klaustrophobisch.
Die norwegisch-pakistanische Regisseurin Iram Haq legt mit ihrem erst zweiten Spielfilm eine beeindruckende Arbeit vor, die veranschaulicht, wie zerstörerisch ein so enges moralisches Korsett sein kann. Und wie nachdrücklich dadurch Empathie selbst in der Familie verunmöglicht wird. Die emotional sehr dichte Arbeit umgeht dabei sämtliche Fallen der Effekthascherei und bietet herausragende schauspielerische Leistungen der Newcomerin Maria Mozhdah und Adil Hussain.
Was werden die Leute sagen. Ab 11.5. im Kino.