Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah. Frei nach diesem Motto ist Langbeins erste Station ein kleiner Biobauernhof in Süddeutschland. Der ist Teil einer Kooperative, die die Produkte der Kleinbetriebe direkt zu den Konsumenten bringt. Der Einzelhandel, der Industriebetrieben durch seinen Preisdruck Vorteile verschafft, wird damit ausgeschaltet.
Dass das auch großformatig funktioniert, erfährt Langbein in Südkorea. Dort besucht er die Genossenschaft Hansalim, die 1,5 Millionen Menschen mit Nahrungsmitteln versorgt. Auch der Firma Fairphone fühlt Kurt Langbein auf den Zahn. Und stellt fest, dass ihre Produktionsweise tatsächlich Modellcharakter für eine faire Beziehung zu den Zulieferern hat. Etwa wenn es darum geht, den Weltmarktpreis für die benötigten Metalle zu bezahlen.
Eigentlich ist der Titel von Kurt Langbeins Doku etwas irreführend. Denn die Projekte, die er vorstellt, sind keine Zukunftsmusik, sondern werden bereits erfolgreich betrieben. Ein anderes Wirtschaften ist also möglich, und notwendiger denn je. Dabei geht es gar nicht um Verzicht, sondern um ein gemeinsames Wirtschaften. Und weil Kooperation im Menschen angelegt ist, macht das auch noch glücklicher, als Gier und Profitstreben nachzugeben. Das wird nach dieser Dokumentation eindrücklich klar.
Zeit für Utopien. Ab 20.4. im Kino.