Die karge Steppe Lapplands ist nichts für zarte Gemüter. Rentiere züchten und das Pflegen der samischen Tradition ist das einzige, was dort betrieben wird. Und das soll auch so bleiben, findet die schwedische Regierung. Die Schule, in die die samischen Kinder gehen, soll nur Grundkenntnisse und die schwedische Sprache vermitteln.
Als Elle Marja den Wunsch äußert, eine höhere Schule zu besuchen, stößt sie auf den Widerstand des Systems. Aber das Mädchen bleibt zäh und setzt sich schließlich durch. Auch gegen die Wünsche der eigenen Familie. Doch der Preis ist ein hoher, denn für ihr neues Leben muss sie ihre alte Identität völlig verdrängen.
Regisseurin und Drehbuchautorein Amanda Kernell hat ein Thema aufgegriffen, das in der skandinavischen Filmkultur bislang wenig Beachtung gefunden hat. Als Tochter eines samischen Vaters und einer schwedischen Mutter ist Kernell dazu prädestiniert, die bis heute andauernde Ausgrenzung der Samen zu thematisieren. Der Film überzeugt aber auch künstlerisch und hat mit seiner jungen Hauptdarstellerin Lene Cecilia Sparrok ein beeindruckendes Talent zu bieten.
Das Mädchen aus dem Norden. Ab 13.4. Freitag im Kino.