Am 23. Juli 1967 führt die Polizei eine Razzia in einer illegalen Bar durch. Dort wird gerade die Rückkehr von zwei Vietnamveteranen gefeiert. Als die Polizei die Anwesenden verhaftet, bildet sich draußen eine Menschenmenge, um dagegen zu protestieren. Bald darauf brennt die Stadt. Der Film funktioniert bis zu diesem Punkt ganz ohne Hauptfigur, Bigelow springt in rasender Geschwindigkeit von einem Schauplatz zum nächsten. Dann aber konzentriert sie sich schlagartig auf die Vorkommnisse im Algiers Motel. Dort hat ein junger Mann in jugendlichem Leichtsinn seine Startpistole abgefeuert. Die Polizei stürmt darauf hin das Gebäude, wobei drei schwarze Männer getötet werden. Der Wachmann Melvin wird Zeuge des Vorfalls. Die Polizei will die Wahrheit allerdings gar nicht hören.
Regisseurin Kathryn Bigelow setzt auf die seit ihrem Oscar-prämierten Film "The Hurt Locker" bewährte Zusammenarbeit mit Drehbuchautor Mark Boal. Bigelow will mit dem Film einen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschehnisse leisten. Denn das wichtigste für Opfer von Gewalt, sei gehört zu werden, nur so sei Heilung möglich. Angesichts der jüngsten Fälle von Polizeigewalt in den USA ist das Thema auch 50 Jahre nach dem Ereignis noch erschütternd aktuell. Dass es filmisch auch noch herausragend umgesetzt ist, verkommt dabei beinahe zur Nebensache.Detroit.
Ab Freitag 24.11. im Kino.