Pari etwa arbeitet als Prostituierte, um für sich und ihren Sohn zu sorgen. Ihr drogensüchtiger Mann sitzt im Gefängnis, will aber nicht in die Scheidung einwilligen. Der für Paris Fall zuständige Richter macht zwar seinen Job nicht, falls sie einwilligt, seine Geliebte zu werden, will er ihr aber angeblich helfen. Dann sind da noch Donya und Babak, die sich auf der Toilette eines Clubs sehr nahe kommen. Weil Donya bald heiratet, müssen die Spuren dieser Begegnung beseitigt werden. Kein einfaches Unterfangen. Als Pari einen obszönen Scherzanruf macht, rechnet sie nicht damit, dass der rückverfolgt werden kann. Zu allem Überfluss gehört das Handy ihrer Freundin Sara, die verheiratet ist. Als ihr Mann Mohsen von dem Anruf Wind bekommt, fällt der Verdacht auf sie.
Der iranische Regisseur Ali Soozandeh lebt seit bereits seit über zwanzig jahren in Deutschland. Seine Heimat wird er jetzt für längere Zeit nicht besuchen können, denn für das Ajatollah-Regime ist er mit seinem Langfilmdebüt Teheran Tabu zur Persona non Grata geworden. Auch das Drehen im Iran wäre unmöglich gewesen, darum hat Soozandeh mit dem Rotoskopie-Verfahren gearbeitet. Die Schauspieler der österreichisch-deutschen Koproduktion haben in einem Wiener Studio vor dem Green Screen agiert. Die Aufnahmen sind anschließend animiert und in die Teheraner Locations eingefügt worden. Der Film überzeugt am meisten in der Darstellung des Alltags, der von der ständigen Bedrohung durch die Sittenpolizei geprägt ist. Und am meisten unter der patriarchalischen Repression leiden wie so oft die Frauen. Ein filmisches Plädoyer für die Freiheit.
Teheran Tabu. Ab jetzt 30.11. im Kino.