Als frisch promovierter Philosoph übernimmt der gerade 23-jährige die Redaktion der Rheinischen Zeitung und gerät wegen seiner Systemkritik ins Fadenkreuz der Zensur. Als er den Fabrikantensohn Friedrich Engels kennenlernt, ändert sich seine Situation. Engels ist von Marx' Ideen beeindruckt, und unterstützt ihn. Was man von anderen Fabriksbesitzern nicht sagen kann. Die Situation der Fabriksarbeiter zu dieser Zeit ist mehr als prekär. Schlechte Bezahlung, willkürliche Arbeitszeiten, gefährliche Maschinen. Aber Marx und Engels sind überzeugt, dass sie die Welt verändern werden. Und sollten damit Recht behalten.
In den aktuellen Filmen von Regisseur Raoul Peck ist das Thema soziale Gerechtigkeit bestimmend. Sowohl in seiner für den Oscar nominierte Doku "I am not your negro" als auch in der Beschäftigung mit der Person von Karl Marx. An die heranzukommen war für Schauspieler August Diehl nicht leicht. Als wichtige Fundgrube dafür herausgestellt haben sich die Briefwechsel zwischen Marx und Engels, sowei seiner Frau Jenny. Auch wenn der Film stilistisch vielleicht etwas brav geworden ist, thematisch ist er es nicht. Die Frage nach sozialer Gerechtigkeit ist im Zeitalter des Turbokapitalismus keineswegs zufriedenstellend beantwortet. Vielleicht regt also eine Erzählung über die jugendlichen Revolutionäre von damals die heutige Jugend zu einem frischen Blick auf ihre Zeit an. Dafür muss man nicht an Gespenster glauben. Ein neuer Geist täte es auch.
Der junge Karl Marx. Ab 24.3. im Kino.