Michèle ist Chefin einer Videospielfirma. In den Reihen ihrer Mitarbeiter vermutet sie bald den Täter. Und dann ist da noch der hilfsbereite Nachbar, zu dem sich Michèle hingezogen fühlt. Aber bald ist sich Michèle nicht mehr so sicher, was hinter der angenehmen Fassade steckt. Und auch ihre eigene beginnt zu bröckeln.
Dass Paul Verhoeven seinen neuen Film nicht in Hollywood, sondern in Frankreich gedreht hat, liegt laut eigener Aussage daran, dass keine amerikanische Schauspielerin einen derart amoralischen Film drehen würde. So ein Statement hat natürlich auch einen gewissen Werbewert, aber ein Körnchen Wahrheit steckt mit Sicherheit dahinter. Denn so abgründige Figuren, wie in dieser Romanverfilmung von Philippe Djian, sieht man in Hollywood nur selten. Eigentlich geht es in Elle allerdings weniger um amoralische Menschen, sondern um solche die mit den Auswirkungen einer sehr engen Moral zu kämpfen haben. Isabelle Huppert lässt als Michèle einmal mehr in menschliche Abgründe blicken. Bei den Golden Globes gab es für ihre Darstellung den Preis für die beste Hauptrolle. Und der Film wurde zum besten ausländischen Beitrag gekürt.
Elle. Ab Freitag im Kino.