Hunham hat einst selbst an der renommierten Barton Academy unterrichtet. Bei den Schülern hilft ihm das aber keineswegs. Denn seine verschroben-überheblich Art macht ihn durch die Bank unbeliebt. Weil er aber keine Familie hat, ist er der ideale Kandidat, um die Ferien-Aufsicht-Schicht zu übernehmen.
Angus leidet darunter, dass seine Mutter lieber mit ihrem neuen Mann durch die Welt jettet, als mit ihm Weihnachten zu verbringen. Das zahlt er mit schlechtem Betragen in der Schule zurück. Allerdings droht bei einem Rauswurf aus der Barton die Militärakademie. Und das heißt zu dieser Zeit mittelfristig Endstation Vietnam.
Die Köchin Mary hat ihren einzigen Sohn gerade ebendort verloren. Weshalb sie zu Weihnachten lieber im Internat kocht, als zu Hause das Glück ihrer Schwester beneiden zu müssen, die gerade schwanger ist. Gemeinsam wachsen die drei zu einer skurrilen, wie sympathischen Truppe der Überbleibsel -die deutsche Übersetzung des Titels „The Holdovers“- zusammen.
Regisseur Alexander Payne ist spätestens seit seiner Kult-Komödie „Sideways“ ein Begriff. Auch damals war Paul Giamatti als Hauptdarsteller mit an Bord. Der Spezialist für neurotische Charaktere glänzt auch diesmal in der Rolle des verschrobenen Lehrers. Ihm zur Seite steht Newcomer Dominic Sessa als Angus, und Da’Vine Joy Randolph als Marie, die wie Giamatti für ihre Leistung einen Golden Globe einheimsen konnte.
Die herausragenden Schauspieler-Leistungen sind auch der Herangehensweise von Payne zu verdanken, für den das Drehbuch und der Cast die wichtigsten Zutaten für einen guten Film sind. Sein Film ist intelligentes Feel-Good-Kino mit wunderbar detailverliebtm 70-er Jahre Retro-Feeling.
The Holdovers. Ab 25.1. im Kino. Johannes Rhomberg