Ob Spielzeug-Gigant Mattel wirklich wusste, was ihm blüht, als er Greta Gerwig für den Barbie-Stoff engagierte, sei dahin gestellt. Ob es dem Verkauf der eigentlich völlig überflüssigen Puppen schadet auch. Ganz friktionsfrei verlief die Zusammenarbeit ja denn auch nicht, wie im Vorfeld kolportiert wurde. Der CEO sei dem Vernehmen nach während des Drehs eigens angereist, um eine Szene zu verhindern - die am Ende doch im Film gelandet ist.
Aber nun mal zur Handlung: in Barbieland ist jeden Tag der beste aller Zeiten. Bei der Girls Night müssen alle Kens draußen bleiben – hier herrscht Frau Barbie. Doch dann hat Barbie plötzlich düstere Gedanken. Und muss sich darum auf eine Reise in die echte Welt machen, um sich mit ihrer Besitzerin wieder neu zu connecten.
Doch das stellt sich als schwierige Mission heraus. Denn im echten Leben haben die Frauen leider bei Weitem nicht so viel zu sagen wie in Barbieland. Also setzt Barbie zum Sturm auf den phallischen Firmenhauptsitz an, in dem sie sich den von Will Ferrell gespielten CEO vornimmt. Allerdings hat Ken, der den Ausflug in die Real World ebenfalls mitgemacht hat, inzwischen Gefallen daran gefunden, und wird in Barbieland zum Missionar des Patriarchats.
So weit, so unterhaltsam schon die Story. So klar die Message. Dazu kommt noch ein fantastisches Set-Design, das auch visuell großen Spaß macht. Für Regisseurin Gerwig war das aber auch Vehikel, um erzählerisch kleine Stiche zu setzen.
Barbie hält, was das Leading Team versprochen hat. Der Film ist intelligente Satire und visueller Spaß. Und genauso viel Spaß macht es, dem großartigen Cast bei der Arbeit zuzusehen.
Barbie. Ab 21.7. im Kino. Johannes Rhomberg