Tatis Themen waren immer am Puls der Zeit und behandelten den Kampf des Menschen gegen die Maschine, den Kampf der alten gegen die neue Welt und des Misserfolges gegen den Erfolg. Er kreierte seine ganz eigenwillige Figur des Monsieur Hulot, dieses überlangen Menschen in Hochwasserhosen und Ringelsocken, der ganz ungewollt Chaos hinterlässt.

Jacques Tati widersprach in seiner Arbeitsweise und der Konzeption seiner Filme allen damaligen Regeln der Filmkunst. Über sein vergleichsweise bescheidenes Schaffen, bis zum Alter von 69 Jahren drehte er nur sechs Filme, streiten sich noch heute Kenner.  War er verrückt oder genial? Oder beides? Seine Filme thematisierten zwar immer modische Trends, waren aber technisch und stilistisch der Stummfilm-Ära verpflichtet. Klassische Gags in moderner Szenerie. Eine abstruse Mischung aus Geräuscheffekten, Kulissen und Tempo stellen die Handlung dar.

Der Ton ist eines der Hauptmerkmale in einem Tati-Film: Er wird bewusst sparsam eingesetzt. Dialoge sind in vielen Filmen nebensächlich und nur als "Geplätscher" wahrnehmbar, einzelne Worte sind nicht zu unterscheiden. Stattdessen setzt Jacques Tati die uns umgebenden Geräusche ein. Tati legte auch keinen Wert auf eine durchdachte Handlung. Seine Filme werden allein dadurch absurd, dass ein Mensch, also Monsieur Hulot, sich von A nach B bewegt und dabei mit den modernen Errungenschaften unserer Welt so sehr ins Gehege kommt, dass er ein Chaos auslöst, was dann genau eine Filmlänge hat.

Hulot nimmt den Kampf gegen die moderne Welt mit seinem hemmungslosen Individualismus auf, der sich nicht nur in komischer Kleidung, sondern auch in komischem Gesten ausdrückt. Er ist immer schneller oder langsamer als seine Mitmenschen. Hulots altmodische Kleidung und sein Gebaren als Gentlemen wirken in der modernen Welt wie ein Relikt aus anderen Zeiten. Und meist hinkt Hulot in der Wahrnehmung der äußeren Welt hinterher.