Der 60-jährige Daniel Richter ist in seiner Jugend in Schleswig-Holstein als Punk unterwegs. Mit 29 Jahren schafft er dann die Aufnahme an die Hochschule für bildende Kunst in Hamburg. Während dieser Zeit gestaltet er auch Plattencovers, bevor er beginnt, sich der abstrakten Malerei zuzuwenden.

Zentraler Ort für den Maler ist -no na- sein Atelier, in das die Doku ausgiebige Einblicke gewährt. Die künstlerische Produktion erscheint dabei recht effizient, wenn Richter zeitgleich an mehrerern Bildern arbeitet. Der Markt will schließlich befriedigt werden.

Gleichzeitig lernt man aber auch einen Geist kennen, der tatsächlich nie still zu stehen scheint, und die Reflexion über seine Methoden sehr ernst nimmt. Und der sich als Belohnung dafür einen Raum der Produktion erkämpft hat, in dem kreative Anarchie herrscht, die auf dem streng kapitalistischen Kunstmarkt für feuchte Träume sorgt. Dass das Ganze nicht ohne einen Schuss Prätention auskommt ist klar, sonst wäre es schließlich keine Kunst.  

Ebenfalls zu Wort kommen lässt Danquart auch Zeitgenossen und Kollegen von Richter. Allen voran das zweite Enfant terrible der deutschen Kunstszene: Jonathan Meese. Die knapp zweistündige, kontemplative Doku bringt einem nicht nur den Menschen Daniel Richter näher, sondern auch die Kunstwelt. Und nicht nur einmal muss man an Andy Warhols berühmtes Bon Mot denken: „Art is, what you can get away with.“ 

Daniel Richter. Ab Freitag 5.5. im Kino.                                    Johannes Rhomberg