Paris sei voll von jungen Frauen, die vor der Aussichtslosigkeit auf dem Land geflohen seien, wird Maigret von einer anderen jungen Frau belehrt, während er versucht, das Milieu zu verstehen, in dem sich die Tote bewegt hat. Um der jungen Frau zu helfen, quartiert er sie kurzerhand in der Wohnung der Toten ein.
Jeanine ist ebenfalls eine Landflüchtige und war eine Freundin der Ermordeten. Durch ihre Hochzeit mit einem Unternehmersohn ist sie der tristen Situation allerdings entkommen. Als sich herausstellt, dass die Tote an ihrem letzten Abend auf der Hochzeit von Jeanine zugegen war, fällt der Verdacht auf sie und ihren Mann.
Maigret, das französische Pendant zu Sherlock Holmes, ist zwar längst nicht so bekannt wie der Brite, wurde aber auch schon unzählige Male verfilmt. Heinz rühmann, Charles Laughton oder zuletzt Rowan Atkinson haben Inspektor Maigret bereits verkörpert. In der neuen, schlicht Maigret betitelten Kinofassung, schlüpft kein geringerer als Gerard Depardieu in die Rolle des melancholischen Inspektors. Ihm ist es zu verdanken, dass der Film auch über eine gewisse dramaturgische Flachheit durchtaucht. Die Inszenierung ist schnörkel- oder beinahe schmucklos, Depardieus Präsenz trägt den Film aber trotzdem.
Maigret. Ab 30.3. im Kino. Johannes Rhomberg