Bald soll es so weit sein: Lydia wird als erster Mensch der Welt den gesamten Zyklus von Gustav Mahler aufgeführt und aufgenommen haben. Dazu fehlt nur noch die 5. Sinfonie. Doch während der Proben gerät ihr Leben zusehends aus den Fugen. Nach und nach wird klar, dass sie am Tod der jungen Musikerin, die sie einst gefördert hat, keineswegs unschuldig ist.
Die Beziehung mit Sharon ist über die Jahre nicht zuletzt aufgrund von Lydias turmhohem Ego erkaltet. Und obwohl sie eigentlich keine Zeit für diese Sachen hat, muss sich Lydia gerade jetzt dem Ganzen stellen. Und als wäre das nicht schon genug, hört sie beim Joggen plötzlich mysteriöse Schreie.
Regisseur Todd Field hat seit seinem letzten Projekt „Little Children“ 17 Jahre vergehen lassen, bevor nun sein mit Spannung erwarteter Film „Tár“ ins Kino kommt. Beim Schreiben des Drehbuchs hatte er laut eigener Aussage ausschließlich Cate Blanchett im Kopf. Hätte sie ihm abgesagt, hätte er den Film angeblich nicht gemacht.
Gut, dass sie es nicht getan hat – für beide. Denn so großartig das Drehbuch ist: ohne Cate Blanchett als Protagonistin kann man sich den Film kaum vorstellen. Die emotionale Achterbahn, die sie mit ihrer Hauptfigur fährt, ist faszinierend und hat ihr bereits den Golden Globe als beste Hauptdarstellerin beschert, der Oscar könnte bald folgen. Genauso wie für Todd Field, der für die beste Regie und das beste Drehbuch im Rennen ist. Den Oscar für den besten Film müssten sich die beiden wohl teilen.
Tár. Ab 2.3. im Kino. Johannes Rhomberg