Pierre Crom ist mit seiner Arbeit als Parlamentsfotograf unzufrieden, als er im Februar 2014 beschließt, mit einem One-Way-Ticket auf die Krim zu fliegen, und mit seiner Kamera festzuhalten, was dort vor sich geht. Prompt landet er mitten in einer Demonstration, bei der sich prorussische und ukrainische Bevölkerung gegenübersteht.
Bei der darauffolgenden Eskalation, die vom Einmarsch russischer Milizen und der Antwort der ukrainischen Armee bis zum Abschuss eines Passagierflugzeugs führt, ist Crom dabei. In der undurchsichtigen Lage von 2014 sind es nicht zuletzt auch Croms Bilder, die Auskunft darüber geben, wie Propaganda funktioniert. Als Crom eine Frau fotografiert, die von den russischen Medien als Hausfrau ausgegeben wird, die sich gegen die ukrainische Armee zur Wehr setzt, stellt sich nach Überprüfung heraus, dass sie eine Agentin des russischen Geheimdiensts FSB ist.
Auch als Putin schließlich den Angriffskrieg vor einem Jahr startet, ist Crom vor Ort. Dabei sieht er seine Arbeit nicht darin, Partei zu ergreifen, sondern zu dokumentieren, was der Krieg anrichtet. Der Krieg, der ohnehin vor unserer Haustüre stattfindet, rückt durch diese Doku so nahe wie noch nie zuvor.
Signs of War. Ab 24.2. im Kino. Johannes Rhomberg