Schnell, kostengünstig und annehmbar. Das ist Remis Motto in seiner Arbeit. Künstlerische Ansprüche hat er schon längst begraben. Aber genau deswegen ist er aus Sicht der Produzenten der ideale Kandidat. Doch erst als er entdeckt, dass ein von seiner Tochter verehrter Schauspieler im Cast ist, sagt er zu. Der stellt sich allerdings als ordentliche Nervensäge heraus. Denn in das grottenschlechte Drehbuch Kapitalismuskritik hinein zu interpretieren, kann nur einer solchen einfallen.
Auch wenn der Cast nervt, den Produzenten alles egal und die Motivation in der Crew minimal ist, rückt der Drehtag näher. Und Remis einstiges Arbeitsethos erwacht wieder. Doch dann fallen zwei Stunden vor Drehbeginn zwei Hauptdarsteller aus. Remi und seine Frau müssen einspringen. Aber das verheißt nichts Gutes.
“Final Cut of the Dead” ist eine herrlich absurd-komische Farce über das Filmemachen unter schwierigsten Bedingungen, macht sich dabei nicht nur über das Zombie-Genre lustig, sondern ganz nebenbei auch darüber, intellektuellen Gehalt hinein zu deuten, wo keiner ist. Und das auf künstlerische höchst anspruchsvolle Weise. Das Timing von Pausen und Rhythmus und der Mut richtig idiotisch zu sein, und die Rolle trotzdem nicht zu verraten, sind die besten Voraussetzungen für eine große Komödie. Und dazu gibt es in dem Film, der vom Scheitern einer Plansequenz handelt, nicht nur eine davon. Und zwar sehr gelungene. Und im Gegensatz zum Drehbuch im Drehbuch ist auch noch eine schöne Aussage dabei: die Arbeit an einem gemeinsamen Projekt ist die Festung der Sinhaftigkeit gegen die gleichgültige Verwertungslogik des Spätkapitalismus. Kopf ab und Schnitt.
Final Cut of the Dead. Ab 10.2. im Kino. Johannes Rhomberg