Parker bemerkt nicht nur die außergewöhnlichen stimmlichen Qualitäten von Presley, sondern auch sein unnachahmliches Show-Talent. Die markante Haar-Tolle und der umwerfende Hüftschwung sorgen bald für ausverkaufte Hallen und delirierende Teenager. Die bis unter die Haarspitzen sexuell aufgeladene Stimmung bei den Konzerten ruft bald die Sittenwächter des prüden Amerika auf den Plan.
Eine zweijährige Auszeit beim Militär in Deutschland soll Läuterung bringen. Doch zurück in den USA beginnt Presley sich gegen den Manager aufzulehnen, der offensichtlich sehr wenig an Musik interessiert ist, dafür sehr viel an dem Geld, das sie einspielt.
Regisseur Baz Luhrmann hat sich mit seiner Romeo und Julia Version aus dem Jahr 1996 einen Namen gemacht. Fünf Jahre später wurde er mit Moulin Rouge bereits zum Kultregisseur. Seine großartige Fähigkeit, Musik zu inszenieren, macht auch sein Elvis-Biopic zu einem Erlebnis. Dabei geht er zurück bis an die Ursprünge von Presleys Stimme, der als Kind von schwarzen Musikern wie B.B. King und Mahalia Jackson geprägt wurde.
Auch wenn manch andere Lebenstation des Sängers mitunter etwas pflichtschuldig abgehakt wird, macht „Elvis“ großen Spaß. Tom Hanks als Colonel und Austin Butler in der Titelrolle machen ihre Sache ebenfalls exzellent.
Elvis. Ab 24.6. im Kino. Johannes Rhomberg