Ihre selbstgeschriebenen Songs treffen einen Nerv in der 5 Milliarden User umfassenden Welt von U. Bald beginnen diese jedoch darüber zu spekulieren, wer hinter dem Avatar Belle steckt. Suzu jedoch will in der Anonymität bleiben. Das bleibt aber nicht die einzige Herausforderung für sie. Denn als ein bedrohlich wirkender Avatar ein Konzert von ihr stört, fühlt sie sich seltsamerweise zu ihm hingezogen, und versucht, mehr über ihn herauszufinden.
Der japanische Regisseur Mamoru Hosada hat mit „Belle“ eine spannende, animierte Adaption des Disney-Klassikers „Die schöne und das Biest“ geschaffen. Für ihn war es ein spezielles Projekt, war es doch eben dieser Film, der ihn in den 90-er Jahren davon abgehalten hatte, seinen Job zu wechseln und bei der Animation zu bleiben.
Für seine Interpretation des Stoffes wechselt er souverän zwischen handgezeichneten Animationen, die die Realität darstellen, und 3D-gerenderten Bildern im Cyberkosmos. Auch musikalisch bietet er großes J-Pop-Kino und versteht es trotzdem, seiner Story einen gegenwartsbezogenen, kritischen Spin zu geben. Cybermobbing und virtuelle Shitstorms sind Probleme, die zur Zeit des Erscheinens des Originals noch in weiter Ferne waren. Hosada legt mit seinem Film nicht zuletzt auch einen Finger in diese neue Wunde.
Belle. Ab 9.6. im Kino. Johannes Rhomberg