Die Geschichte der Menschheit ist aufs Engste mit der Geschichte der Flüsse verbunden. Städte enstanden meist dort, wo es einen Fluss gab. Doch die Beziehung zwischen den Menschen und den Flüssen ist eine ambivalente. Die zunehmende Herrschaft der Menschen über die Flüsse hat nämlich ihren Preis. Denn wo der Mensch eingreift, wird der lebensspendende Kreislauf des Wassers gestört.
Jennifer Peedom hat für „River“ Filmmaterial aus 39 Ländern gesammelt. Sie zeigt die Flüsse aus den verschiedensten Perspektiven, mal im Detail und sehr oft aus der Vogelperspektive, in der die Ströme aussehen, als wären sie in die Landschaft hineigemalt. Und auch die Interaktion zwischen Mensch und Fluss kommt vor, die einerseits geprägt ist von der faszinierenden Fähigkeit, Energie zu produzieren lediglich durch Wasser und Schwerkraft; und andererseits durch zu grobe Eingriffe die Fähigkeit der Flüsse stört, Leben dort hinzubringen, wo ohne sie nichts ist.
Zum audiovisuellen Gesamtkunstwerk wird River durch das australische Symphonieorchester, das den fantastischen Score liefert. Und durch die Off-Stimme von Willem Dafoe, der den poetisch-informativen Text spricht. River ist ein beeindruckendes Plädoyer für einen behutsamen Umgang mit den wichtigsten Lebensadern der Welt.
River. Ab 29.4. im Kino. Johannes Rhomberg