Da sind zum Beispiel Lucio und Sara mit ihrer siebenjährigen Tochter Francesca, die sie gerne bei einem älteren Ehepaar zum Babysitten lassen. Als der leicht demente Herr allerdings eines Abends sich mit Francesca im Park verirrt, beschleicht Lucio der Verdacht, er könnte sich an ihr vergangen haben. Doch diese Angst, die er nicht loslassen kann, kommt wie ein Bumerang zu ihm zurück.
Das Richter-Ehepaar Vittorio und Dora, deren Sohn Andrea betrunken einen Autounfall verursacht wohnt ebenfalls in dem Haus. Das ohnehin angespannte Verhältnis zwischen Vater und Sohn droht dabei vollends zu zerbrechen. Und für Dora ist die Aussicht, dass ihr Sohn ins Gefängnis soll, unerträglich.
Und dann ist da noch die junge Mutter Monica, die gerade Mutter geworden und damit überfordert ist. Zumal ihr Mann wochenlang beruflich unterwegs ist. Der wiederum hat einen alten Konflikt mit seinem Bruder, dessen Ursache er Monica jedoch verschweigt – aus gutem Grund.
Nanni Moretti verfilmt hier zum ersten Mal kein eigenes Drehbuch, sondern eine Bearbeitung des Romans „Über uns“ des israelischen Autors Eshkol Nevo. Dabei ist ihm großes Gefühlskino gelungen, das keiner Schnörkel bedarf, sondern voll auf seine Geschichte vertraut. Aus seinem Ensemble sticht Alba Rohrwacher hervor, die ihrer von der Mutterschaft überforderte Monica eine ätherische wie fragile Aura verleiht.
Drei Etagen. Ab 4.3. im Kino. Johannes Rhomberg