Beeindruckend dabei ist, mit was für einem ruhigen Ton Winter es schafft, von einem so schrillen Leben wie dem Zappas zu erzählen. Schlaglichtartig fügt er dabei Stationen in Zappas Biographie zusammen. Kindheit und Jugend, in der Zappa als Hobby-Regisseur von Zombiefilmen zu sehen ist. Aber natürlich vor allem seine Entwicklung als Musiker und Mensch.
Ein Highlight etwa sind Bilder vom ersten Konzert seiner legendären Formation Mothers of Invention im New Yorker Garrick Theatre 1967. In erster Linie geht es aber immer um den Menschen, der hinter der Ikone steckt. Und die Wandlung vom unflätigen, vordergründig frauenfeindlichen Macho zum reflektierten, politisch aktiven Kämpfer gegen die allgegenwärtige Zensur ist fast bemerkenswerter.
Auch die Entstehung der Doku ist recht ungewöhnlich. Bereits 2015 hat Alex Winter mit der Arbeit daran begonnen. Unterstützt wurde er dabei wie wohl selten ein Dokufilmer. Auf Crowdfunding sammelte er in nur einem Monat sage und schreibe 1,2 Millionen Dollar ein, wodurch er sich auch problemlos so viel Zeit nehmen konnte. Aus dem Archiv gehoben und in seine Doku eingearbeitet hat Winter Auftritte von Zappas Frau Gail und vielen seiner musikalischen Wegbegleitern.
Auch wenn man kein dezidierter Frank-Zappa-Fan macht die Doku Freude, und ist ein würdiges Portrait einer popkulturellen Legende.
Zappa. Ab 11.2. im Kino. Johannes Rhomberg