Der Jahrmarkt des charismatischen, wie dubiosen Clement ist gleichermaßen faszinierend wie erschreckend. Stan findet sich allerdings rasch zurecht und verbessert bald sogar die Show der jungen Molly, in der sie vorgibt, tödliche Stromstöße zu verkraften. Doch dem ehrgeizigen Stan wird das Schaubuden-Leben bald zu langweilig. Er glaubt, für Höheres geboren zu sein.
Samt Molly, die fortan seine Assistentin und Geliebte wird, zieht er in die Großstadt, um seine Show groß aufzuziehen. Doch als die rätselhafte Psychiaterin Lilith eines Abends die Show ansieht, gerät sein Leben aus den Fugen. Sie wickelt ihn um ihren Finger, und gewinnt ihn für ihren Plan, an den Großindustriellen Ezra Grindle heranzukommen. Aber der ist keine leichte Beute…
Der Großmeister des Erwachsenen-Märchens ist zurück: Guillermo del Toro. Der Regisseur von „Shape of Water“ und „Pan’s Labyrinth hat sich für sein neues Werk „Nightmare Alley“ den gleichnamigen Roman von William Lindsay Gresham vorgenommen. Und wie immer erzeugt er eine faszinierend düstere Atmosphäre, mit der er die Fabel eines Mannes erzählt, der von seiner Hybris und Gier zuverlässig an den Rand des Abgrundes geführt wird.
Bradley Cooper brilliert in dieser Rolle genauso wie Cate Blanchett als faszinierende Femme Fatale. Ebenfalls mit dabei sind Rooney Mara und Willem Dafoe. Die Produktion von Nightmare Alley wurde durch die Corona-Pandemie massiv erschwert, da die Dreharbeiten letztes Jahr mitten drin unterbrochen werden mussten. Guillermo del Toro nahm das aber als Chance wahr, wie er im Vorfeld erzählt hat. Gut Ding braucht bekanntlich Weile. Und das neue Ding von Guillermo del Toro ist wieder einmal richtig gut und unterhaltsam geworden.
Nightmare Alley. Ab 20.1. im Kino. Johannes Rhomberg