Die Studentin Allison ist auf Auslandssemester, als sie in Marseille ihre Freundin Lina kennenlernt. Als die ermordet aufgefunden wird, fällt der Verdacht sofort auf Allison. Ihr Vater Bill glaubt aber felsenfest an ihre Unschuld und nimmt den Kampf auf, sie zu beweisen.
Allzu viele Verbündete hat er dabei aber nicht. Die Theaterschauspielerin Virginie und ihre Tochter Maya sind die Einzigen, die er auf seiner Seite wähnt. Auch wenn die kulturelle Kluft zu Beginn nicht leicht überbrückbar scheint. Doch je länger der Kampf dauert, desto mehr scheint der ruppige Rednecks Bill auf legale Mittel zu pfeifen. Und bringt damit nicht nur sich selbst in Gefahr.
Dass der Spielfilm „Stillwater“ nicht nur einfach ein Justizthriller ist, ist Regisseur und Drehbuchautor Tom McCarthy zu verdanken. McCarthy wurde 2015 für das Drama Spotlight mit dem Oscar für den besten Film und das beste Drehbuch geadelt. In seinem neuen Werk zeigt er mit Hilfe seiner französischen Co-Autoren Thomas Bidegain und Noé Debré den Culture Clash zwischen dem weißen, amerikanischen Mittelwesten und dem alten Europa – und erzählt gleichzeitig trotzdem gekonnt den Thriller.
Für Hauptdarsteller Matt Damon war nicht zuletzt die physische Aneignung seiner Figur eine Herausforderung. Der Film bleibt spannend bis zum Schluss und beeindruckt gleichzeitig mit seiner Analyse der gegenwärtigen USA.
Stillwater. Ab 9. September im Kino. Johannes Rhomberg