Bologna, aber auch die Adriaküste der Emilia Romagna sind zu diesem Zeitpunkt der Schmelztigel der europäischen Dancescene. Italohouse ist ganz groß und amerikanische House und Discoproduzenten zieht es in den Sommermonaten in die Clubs von Rimini und Riccione. Irma Records will genau diesen Vibe auf Vinyl pressen. 1989 erscheint die Maxi First Job von Kekkotronics.
Produziert von den beiden Labelgründern erscheint hier erstmals ein nicht unbekannter Name auf der Bildfläche. Francesco Montefiori alias Kekko. Einer von vielen Mitgliedern der großen Irma Familie und später als easy Listening Superstar mit seinem Montefiori Cocktail erfolgreich. Die Familie ist groß. Cesare Collina alias Tito Valdez. Luca Trevisi alias LTJ Experience oder auch Claudio Rispoli. Er ist einer der wichtigsten Figuren der italianischen Dancemusic Szene der mit seinen zahlreichen Projekten auch die Charts erobert hat. Sein wohl bekanntestes ist Jestofunk.
Das besondere am Label Irma ist die Vielseitigkeit. Neben House und ganz allgemein Dancemusic fühlt man sich mit unzähligen Sublabels auch anderen Stilen verpflichtet. Man lässt alte italienische Library Music und Jazz genauso aufleben wie Easy Listening und Soundtracks. La Dolce Vita könnte man meinen. Das süße Leben haben die Leute um Irma stets gelebt. Und leben es nach wie vor. Der Hintergrund des Labelnamens passt da ganz gut ins Konzept. Der erste Firmensitz war war in einem ehemaligen Bordell namens Irma Casadiprimordine beheimatet. Mittlerweile hat sich Irma auch mit einem Firmensitz in Japan als eine der größten unabhängigen Platenfirmen etabliert.