Zu Beginn arbeitet Gordy noch mit anderen Tonstudios in Detroit, bevor er sich in einem ehemaligen Fotoatelier sein eigenes Studio einrichtet. In den kommenden Jahren kommenden die umliegenden Häuser noch dazu, das Studio empfängt mit der Aufschrift Motown Hitsville U.S.A.
Der erste Millionenseller wird der Song Shop around von den MIracles im Jahr 1960. Ein Jahr später toppen die Marvelettes nicht nur die schwarzen R’n’B charts, sondern auch die weißen Billboard Charts mit ihrem Song Please Mr. Postman. Von 1961 bis 1971 wird Motown sagenhafte 110 Top Ten Hits herausbringen. Die Liste der Artists, die bei Motown unter Vertrag stehen, ist die Creme de la Creme der Soulmusik. The Supremes, The Four Tops, The Jackson Five, Marvin Gaye oder Stevie Wonder, um nur einige zu nennen.
Der Erfolg von Motown liegt in seinem Personal begründet. Zum einen das fantastische Sonwriter und Producerteam, bestehend aus Smokey Robinson, Brian Holland, Lamont Dozier und Norman Whitfield. Und zum anderen die vorzügliche Studio Band The Funk Brothers, die die Sänger auf den Aufnahmen begleiten. Motown wird zu einem der ersten komplett von schwarzen geführten und gleichzeitig enorm erfolgreichen Musiklabels. Gleichzeitig trägt das Label durch seinen Erfolg dazu bei, die Rassentrennung aufzulösen, weil bei den Gigs seiner Artists weiß und schwarze Kids zum ersten Mal gemeinsam im Publikum sind. Eine Vision, die Labelgründer Berry Gordy von Anfang an beflügelt hat, wie Kathy Harrison, die Chefin des Motown Museums in Detroit erzählt.
In den 1970-ern verlagert Motown seine Tätigkeit nach und nach nach Los Angeles und steigt dort mit einigem Erfolg sogar ins Filmbusiness ein. Und Auch wenn es in den vergangengen Jahrzehnten mehrfach umgebaut und größeren Konzernen einverleibt worden ist: die Seele von Motown Records hat Detroit nie verlassen und steckt noch immer in Hitsville USA. Johannes Rhomberg