Fans seiner früheren Alben werden beim Titeltrack, bei dem Steve Miller-Cover "Fly like an eagle" und beim Track "Pedal to the Metal" auf ihre Kosten kommen. Sein geschmeidiger Tenor und sein perkussiver Gitarrenstil erzeugen einen funkigen Groove, den man von Midón bereits kennt.
Danach taucht er aber knietief in den Jazz ein. Die eigens zusammengestellte Band hat Midón beim Jazzfestival in Monterey kennengelernt, zu dem er letztes Jahr eingeladen war. Das sind Bassist Richard Hammond, der souverän zwischen E- und Contrabass wechselt, Drummer Lionel Cordew und Trompeter Nicholas Payton, der mit einem großartigen Solo bei Wings of mind vertreten ist.
Aber auch Raul Midóns Soli, die er am liebsten mit der Akustischen spielt, sind von ausgesuchter Virtuosität. Großartig klingt das aber auch an der mit warmem Overdrive gespielten E-Gitarre beim Latin Jazz-Track If only.
Der Albumtitel Bad Ass and Blind stammt übrigens von keinem Geringeren als Bill Withers, der Midón auf diese charmante Art und Weise charakterisierte. Dass die Beschreibung als Kompliment gemeint war, weiß man spätestens nach dem man das Album gehört hat. Wer verschiedene Genres so gekonnt zu einem Ganzen fügt, muss einfach "Bad Ass" sein.
Die Anspieltipps der Musikredaktion:
- Pedal To The Metal
- Fly Like An Eagle
- Sound Shadow
- You & I