Der Sänger und Songwriter Pasi hat sich für Bricks thematisch an das gehalten, was ihn umgibt. In erster Linie ist das die Pariser Großstadt. From the City klingt wie eine melancholische, aber zuversichtliche Bestandsaufnahme des Lebens in der französischen Metropole. Die Terrorakte, die Paris in den letzten Jahren ertragen musste, sind auch an Pasi nicht spurlos vorüber gegangen. Den Gegensatz zwischen dem lebendigen Puls der Stadt, in dem Lebenslust und Freude zu Hause sind, und dem Schrecken, den die Anschläge verbreitet haben, verarbeitet er im Song Shoot somebody. Mit seinem versetzten Metrum zeigt er, dass sich dieser Puls vielleicht irritieren, aber sicher nicht brechen lässt.
Aber Pasi wäre kein echter Franzose, wenn es nicht auch und vor allem um die Liebe gehen würde. Geschwärmt wird bei Pasi aber mit Groove. Dass er sich auch mit leichteren Stimmungen auskennt, zeigt er etwa beim gemütlichen Don’t be like me. Dort macht sich auch das Instrument seiner Wahl besonders gut, nämlich die Munharmonika. Die klingt auf dem Album generell ziemlich ungewohnt dreckig, denn Pasi hat sie durch einen räudigen Verzerrer geschickt. Neben musikalischem Talent mangelt es Charles Pasi auch nicht an einer gehörigen Portion Chuzpe. Über sein Vorbild Bob Dylan hat er gesagt, dass er mit der Mundharmonika keinen Ton treffe. Ob ihm die Amerikaner so ein loses Mundwerk verzeihen? Blue-Note-Chef Don Was jedenfalls schon. Der Vertrag mit Pasi beinhaltet noch zwei weitere Alben mit ihm. Man darf bereits jetzt gespannt sein.
Die Anspieltipps der Musikredaktion:
- From the City
- All the Way
- Shoot Somebody