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Geschichten aus dem Wienerwald

#010 | feat. Ken Hayakawa (Schönbrunner Perlen)

Ein Gespräch mit Ken Hayakawa, der seit langem in Alland wohnt, über den Wegzug aus Wien, die Entwicklung der Szene im allgemeinen, das Leben als Produzent (z.B. von Dj Hell) und Labelbetreiber vor und nach Corona und über neue Musikentwicklungen.

Club Kultur | Folge #010 | DER ARTIKEL ZUM PODCAST

"GESCHICHTEN AUS DEM WIENERWALD"

Wien, 13. August 2020

ZAHLENSPIELE
In Berlin fand letzte Woche eine „Freiheitsdemo“ gegen die Einschränkungen bedingt durch die Pandemie statt. Eine seltsame Allianz aus Partymenschen, Altravern, Regenbogenfahnenträgern und diversen Verschwörungstheorie-Anhängern demonstrierten lautstark gegen Corona- Regeln und die Regierung im allgemeinen. Ein recht gruseliger Mix tanzte dann noch zu Nicoles „Ein bisschen Frieden“ ehe das Spektakel aufgelöst wurde. Journalisten waren dabei nicht gerne gesehen, altbekannte böse Phrasen wie „Lügenpresse“ waren noch die freundlicheren Parolen, die man zu hören bekam. Vor allem die Diskussion rund um die Teilnehmer/Innenzahl verlief sich ins Absurde. Da hörte man einerseits (offiziell) von 20 000, dann aber wieder von 1,3 Millionen. So viele, das ist kein Geheimnis, waren es nicht, und die Tatsache, daß sich auch noch diverse Rechtsträger unter die kleine oder große Menge mischte, machte diese Veranstaltung eher zu einem diffusen Event.

KONZEPTLOSIGKEIT
wirft man indes den verantwortlichen hierzulande vor. Man wartet wöchentlich weiter zu, bis der „Party“ Sommer vorbei ist. Dieser hatte bisher viele Verlierer und nur wenige Gewinner. Das „Himmel und Wasser“ etwa boomt ob seiner Peripherielage, während alle Locations in der Innenstadt nur sehr leise Musik spielen dürfen. Überall beschweren sich die Anrainer, es sei denn man macht eine Demo und läßt es darauf ankommen. Diese gab es auch in Wien am Wochenende unter dem Motto „Save the Rave“. Etwa 5000 Menschen sollen es gewesen sein, die diesmal in trauter Eintracht gegen das Clubsterben tanzten, ob es hilft?

RETTET DIE CLUBS
titelte der Falter letzte Woche. Schlagzeilen,die man oft hört und liest dieser Tage, kein Wunder, vielen geht auch langsam aber sicher das Geld aus. Immerhin soll es nun den Fixkostenzuschuß noch länger geben, doch dieser hilft zumeist nur den Venues, nicht den Djs. Diese haben mit sinkenden Gagen und mit inflationärem Gedränge zu kämpfen. Wer für coolen Underground vor dem Lockdown stand, hatte im Sommer zu gut wie keine Jobs, denn die meisten Open Air Venues wollten eher kommerziellen „House“ oder „Chillout“, Begriff, die man unendlich weit in Tieflagen dehnen kann. Denn das Geplätscher aus den meisten Anlagen ähndelt wie ein Ei dem anderen. „Die Leute wollen es so“, hört man dann oft. Sicher? Da erinnert man sich wehmütig an alte FLEX Zeiten, als völlig egal war, was die Leute wollten, sie bekamen, was wir servierten, doch diese Epoche ist vergangen und abgegriffen, wie die Photos, die man ab und an im Netz sieht. Der Betreiber denkt nicht an einen grundlegenden Wechsel und solange es so bleibt, wird sich wenig ändern.

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(Ken Hayakawa & Crazy Sonic im Gespräch)

RÜCKZUG IN DIE VILLEN
Da wundert es nicht, wenn sich die junge High Society sich Villen mietet und Influencer zu dicht gedrängten „Secret“ Parties laden, die alles andere als geheim sind und am Ende erst wieder den Weg in den Boulevard finden. Doch genau darum geht es ja, es ist eben eine andere Art von Widerstand als jene am Donaukanal, wo mittlerweile nach 2 Uhr mitunter recht rauhe Sitten herrschen. Manche Djs mutierten ob der zahlreichen Bookings zu wahren Trashkanonen. „Mutter der Mann mit dem Koks ist da, schallt es da entgegen..“ Aus welchem Jahr nochmal stammt dieser Song von Falco?
Aber in Sachen Musikkultur wird der Sommer 2020 sicher nicht in die Geschichte eingehen, eher als Totengräber derselben.

KEN HAYAKAWA
kümmert das alles schon lange nur mehr peripher. Seit er mit seiner Familie nach Alland gezogen ist, widmet er sich hauptsächlich seinem Label Schönbrunner Perlen und feilt an seinen Produktionsskills. In seinem kleinen Studio gehen mittlerweile viele Artists ein und aus, auch Dj Hell kommt immer wieder gern in den Wienerwald. Das Dj-Dasein hat er mit dem, nicht immer leichten Produzentenjob getauscht. Nur noch selten verschlägt es ihn hinter das Pult und bei den Gagen in Coronazeiten ist das leider selten geworden. Mit ihm habe ich 2008 die „Crazy 10 Pm Show“ als eine der ersten Spezialisten Sendungen auf Radio Superfly gegründet. Im dieswöchigen Podcast habe ich mich mit ihm über viele Themen unterhalten.

Die neue Compilation auf Schönbrunner Perlen könnt Ihr übrigens hier anhören
https://soundcloud.com/schonbrunner-techno/sets

 

Schickt mir eure persönliche Meinung, Anmerkungen, Inputs oder Themenvorschläge an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! schicken.

Die nächste Ausgabe gibt's in zwei Wochen, am 27. August. 

Rudis Kopf

 

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Im Gespräch mit Crazy Sonic:

Ken Hayakawa
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Ken Hayakawa, Label Betreiber, DJ, Musikproduzent

https://www.facebook.com/ken.hayakawa.31
https://www.facebook.com/SchoenbrunnerPerlen/

CLUB KULTUR

MIT CRAZY SONIC

Was man in über 25 Jahren als DJ und Veranstalter in der Wiener Clubszene alles erlebt...? 

Als fixer Teil der legendären Veranstaltercrew des damaligen Kultclubs "Meierei" beim Wiener Stadtpark konnte sich der gebürtige Kärntner Rudi Wrany alias Crazy Sonic mit der Partyreihe "con:verse" 1999 zum ersten Mal in der Hauptstadt einen Namen machen. Unvergessene Feste!

In den 00-er Jahren holte er die Creme de la Creme der nationalen und internationalen House und Techno Szene ins Wiener Flex zu seiner langjährig-erfolgreichen, wöchentlichen Dienstagsreihe "CRAZY". Zuletzt schmiss er in der Grellen Forelle und der Pratersauna die extrem erfolgreichen Parties "Zuckerwatt", "Luft & Liebe", "Nachtschwimmer" oder "5 Uhr Tee".

Es gibt nur wenige bekannte DJs, die er noch nicht an die Turntables der Wiener Clubs geholt hat, kaum einen der noch nicht mit Rudi auf ein Glas Wein gegangen ist. So viel sei also verraten: Zu erzählen hat er einiges, der Rudi.

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