CLUB KULTUR | Folge #096 | DER ARTIKEL ZUM PODCAST
„Ich habe noch kein Rückkehrdatum geplant"
Wien, 30. November 2023
AUSGEHEN, DER NEUE LUXUS
Das möchte man fast meinen angesichts der hohen Eintrittspreise. Das nächste Rebellion-Rave im Jänner ging letzte Woche mit Charlotte De Witte online und um 50 bis 60 Euro ist man dabei. Wenn man weiß, was die Dame mittlerweile an Gage aufruft, wirkt der Preis noch moderat, aber die Grundsatzfrage ist: Kann sich die Masse das noch leisten? Die Leidtragenden darunter sind die vielen kleineren Clubs und Locations, die nur mehr dann funktionieren, wenn irgendein Kollektiv es mit allen Freunden füllt. Der Kurier veröffentlichte jüngst einen Artikel, in dem den Nachtclubs eine dunkle Zukunft prophezeit wurde, da es die Jungen von heute vorzöge, zu Hause zu feiern. Luxusläden einmal ausgenommen, die gehen immer. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass „Events“, die etwas Neues bieten noch den Zulauf bekommen, obwohl sehr oft die Produktion im Nachhinein nicht hält, was sie verspricht. Der Club, der immer offen hat, hingegen schreibt immer öfter rote Zahlen.
"WERK"STATT
Die „Techno Me Too“ Diskussion diesen Sommer und der Hinweis, dass sehr oft Sicherheitskonzepte im Club fehlen, war der Wiener Nachtleben sicher auch nicht dienlich, schon gar nicht in der finsteren und kalten Jahreszeit. Ein Club, der besonders im Kreuzfeuer stand und immer noch steht ist das Werk. Ich habe ausführlich darüber berichtet. Die Gesellschaft soll schon lange zum Verkauf stehen, allein die Diskussion, wer nun wirklich das Sagen hat, reißt nicht ab. Nun soll laut meinen Informationen eine Übernahme kurz bevorstehen. Die gegenseitigen Liebes Bekundungen auf Social Media bleiben hingegen.
WENN EINER EINE REISE TUT
Dann wird er viel zu erzählen haben. Schon gar, wenn man mit einem selbst und 100% eigenhändig umgebauten Auto von Wien nach Westafrika fahren will, um Kultur, Musik, Land und Leute kennenzulernen. Dieses nicht gerade einfache Unterfangen braucht natürlich viel Vorbereitung und Planung: Visa, eine gute Hausapotheke, genügend Proviant, technisches Equipment und ein halbwegs adäquates Wissen über Land und Leute sind gefragt, zumal die Route ab Marokko sicher herausfordernd wird. Der Mann der aus den Eindrücken, die er sammeln wird, eine Dokumentation drehen und ein Album produzieren möchte heißt:
JULIAN DERMOTA
Und ist Teil des Dj und Produzenten Duos Pischinger und Dermota. Die beiden spielten schon in jedem Club in Wien und gelten als überaus talentierte Produzenten. Dass es bisher noch nicht zum großen Durchbruch gereicht hat, mag auch der Pandemie geschuldet sein, die eine ungewollt lange Pause im Schaffensprozess darstellte und dass alles nach COVID anders wurde, muss ich nicht extra erwähnen. Schon 2020 waren die Koffer bei Dermota gepackt, der Flug in den Senegal gebucht, doch dann schlug Corona zu und das Abenteuer wurde abgesagt. Jetzt soll es aber losgehen. Mehr hört Ihr, wenn Ihr hört.
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Im Gespräch mit Crazy Sonic:
JULIAN DERMOTA